TECHNISCHE UNIVERSITÄT CLAUSTHAL
Clausthaler Zentrum für Materialtechnik
DATEN & FAKTEN
Projekt
BioICEP–Bioinnovationen für eine Circular Economy für Plastik (2020 – 2023)
Leitung
Prof. Wolfgang Maus-Friedrichs
Dr.-Ing. Georgia Sourkouni
EU-Förderlinie
Horizon 2020
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade
Projektname: „Li-Ion Pilot Lines Network“ (LiPLANET)
Keywords: Energie, Mobilität, Partner
Wussten Sie schon?
Die neuen Publikationen von Horizon Europe gehen verschiedene Aspekte der Klimamitigation an!
BioICEP – Bioinnovationen für eine Circular Economy für Plastik
Bakterien und Enzyme machen aus Plastikmüll neue Grundstoffe für Bioprodukte
Die weltweite Produktion und der Verbrauch von Plastik wachsen seit Jahrzehnten exponentiell. Seit den 1950iger Jahren wurden rd. 8,3 Milliarden Tonnen produziert, von denen etwa 60 % auf Mülldeponien lagern oder in die Umwelt gelangt sind. Ziel des Projektes BioIECP ist, einen hocheffizienten biologischen Abbauprozess für Plastikmaterialien zu entwickeln und damit den Plastikmüll um rund 20% zu verringern.
Die BioICEP-Lösung: Bio Innovation of a Circular Economy for Plastics
Mikroorganismengemeinschaften aus Bakterien und Enzymen produzieren aus gemischten Plastikabfällen Bausteine für neue Polymere oder andere Bioprodukte, um eine neue Kreislaufwirtschaft auf der Basis von Kunststoffabfällen zu ermöglichen.
Drei innovative Booster-Technologien bilden den Kern dieser Lösung, die den Abbau von Kunststoffen steigern sollen:
1) mechanisch-biochemische Desintegrationsprozesse;
2) biokatalytische Verdauung mit Enzymen
3) mikrobielle Konsortien,
was zusammen zu einem hocheffizienten Abbau gemischter Kunststoffabfallströme führt. Die gewonnenen Monomere werden einer Fermentation zugeführt und in Bioprodukte wie Nanozellulose umgewandelt. Die BioICEP-Technologie kann zu erheblichen finanziellen Einsparungen bei den Gesamtkosten bei der Beseitigung von plastik-bedingter Umweltverschmutzung führen.
Die Aufgabe der Arbeitsgruppe um Herrn Prof. Maus-Friedrichs und Frau Dr. Sourkouni-Argirusi an der TU Clausthal liegt darin,die Kunststoffoberflächen für die Mikroorganismen mittels sonochemischer und photokatalytischer Prozesse zu aktivieren und ihre Oberflächen-eigenschaften zu charakterisieren. Die aktivierten Proben werden von den Projektpartnern biotechnologisch behandelt und der Einfluss der Vorbehandlung auf die Abbaubarkeit untersucht.
Das Konsortium
Das Bio-Innovation-Konsortium für eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe (BioICEP) unter Federführung des Athlone Institute of Technology AIT, Ireland ist eine Gruppe aus 12 europäischen Forschungseinrichtungen und KMUs, die in Kooperation mit drei chinesischen Instituten biotechnologische Lösungen zur Verringerung der weltweiten Umweltbelastung durch Kunststoffabfälle vorantreiben. Das Konsortium vereint die erforderlichen Kompetenzen entlang der Wertschöpfungskette und verfügt über ein großes Netzwerk von ca. 200 internationalen Firmen für die Umsetzung der entwickelten Lösungen.
Partner: Athlone Institute of Technology, IE (CO), Acteco Productos Y Servicios S.L, ES, Aimplas Technological Institute of Plastics, ES, Avecom N.V., BE, TU Clausthal, DE, Institute of Molecular Genetics and Genetic Engineering, RS, Institute for Experimental Biology and Technology, PT, Limerick Institute of Technology, IE, Logoplaste Innovation Lab, PT, MicrolifeSolutions B.V., NL, National Technical University of Athens, GR, Trinity College Dublin, IE; Partner aus China: Beijing Institute of Technology, Shandong University, Institute of Microbiology Chinese Acad. of Sciences
Projektdaten
Die Europäische Kommission fördert im Rahmen des Programms Horizon 2020 das Projekt #870292, Laufzeit 1.1.2020 bis 31.12.2023. Das Budget für die Europäischen Partner beträgt ca. 5 Mio. €, die chinesischen Partner werden von der National Chinese Science Foundation gefördert.
Autorin:
Dr.-Ing. Georgia Sourkouni
Erstellungsdatum:
März 2022
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